Tusche trifft Wasser. Wasser trifft Licht.
Mit dem Einatmen kommst du zur Ruhe.
Mit dem Ausatmen setzt du die Markierung aufs Papier.
Dieses Ritual arbeitet mit Gegensätzen: Dunkel und Hell, Ausdehnung und Verdichtung, Farbe und Leere.
Es entsteht eine energetische Mitte – sichtbar gemacht durch das Spiel von Tusche und Wasser.
Der Effekt: eine Art innerer Resonanzraum. Der Punkt wird nicht bloß gesetzt, er beginnt zu antworten.
Materialien
Alles, was du brauchst, findest du im FORMKIT:
- eine weiche Filzunterlage
- ein Washi-Papier in deiner Wunschgröße
- Wasser
- ein kleines Gefäß zum Mischen der Tusche (z.B. WECK Glas)
- verdünnte Tusche (1 Teil Tusche : 5 Teilen Wasser)
- kleine Pipette für Tusche
- große Pipette für Wasser
So geht’s
- Bereite deinen Raum vor. Richte deinen Platz ein. Lege das Papier auf die Filzunterlage.
- Tusche-Mischung. Mit der kleinen Pipette nimmst du Tusche auf. Die große Pipette ist für Wasser. Mische Tusche mit Wasser im Verhältnis 1:5 (1 Teil Tusche, 5 Teile Wasser). Du erhältst eine recht flüssige, transparente Mischung – fast wie ein Schleier.
- Komm zur Atmung. Atme ein – finde deine Mitte und Fülle die kleine Pipette mit der verdünnten Tusche. Beim Ausatmen: setze einen einzigen Punkt mit der Pipette auf das Papier. Nicht zu schnell, nicht zu langsam.
- Wiederhole diesen Vorgang einige Male. Setzte mit etwas Abstand einen weitere Tuschepunkte nebeneinander – wieder mit dem Einatmen zur Ruhe kommen, mit dem Ausatmen die Geste aufs Papier bringen. Wir haben insgesamt zwei Reihen untereinander gesetzt.
- Spüre nach. Lass die Tusche etwas einsinken. Beobachte. Jetzt nimm reines Wasser mit der großen Pipette auf und träufle vorsichtig Tropfen für Tropfen direkt in die Mitte des Tuschepunktes. Am Besten wieder im Rhythmus deiner Ein- und Ausatmung..
- Beobachte das Geschehen. Die Tusche zieht sich zurück. Es entsteht eine helle Mitte, ein Gegenfeld. Manchmal bleibt ein Rand, manchmal zerfließt alles. Lass es zu.
Das Phänomen
Je nach Papier, Feuchtigkeit und Moment entsteht ein subtiler Widerstand – ein Gegendruck, der das Wasser und die Tusche voneinander trennt.
Genau hier liegt die Magie: Zentrierung durch Trennung. Helligkeit durch Verdichtung.
